Sonntag, 22. Juni 2014

Elektrik

Mittlerweile läuft das Estrich-Heizprogramm auf Hochtouren und wir können auf der Baustelle nicht viel mehr machen als Lüften. Auf dem Heizprotokoll stand als Zieltemperatur 50°C. Da ich davon ausgegangen war, dass die Wärmepumpe eine so hohe Vorlauftemperatur nicht schafft, habe ich unseren Estrichbauer gefragt und der meinte, dass wir halt die höchste mögliche Temperatur fahren sollen, die die Anlage hergibt und dafür die Maximaltemperatur länger als 5 Tage halten sollen. Bei der Inbetriebnahme der Wärmepumpe habe ich den Stiebel-Techniker gefragt. Die Heizung schafft im Estrich Programm bis zu 55°C, also alles im grünen Bereich. Laut Programmierung hätten die 50° schon am Donnerstag erreicht sein müssen, aber mehr als 45°C sind scheinbar doch nicht drin. Da ich die PIN für das Setup habe, habe ich die Parameter nochmal gecheckt und zwei Punkte gefunden, die nicht korrekt waren. Siehe da, nach der Korrektur steigt die Temperatur doch weiter an. Allerdings hat die Sache einen Haken: Für mehr als 45°C schaltet die Anlage die Heizstäbe zu, die direkt elektrisch heizen (und eigentlich nur als Notheizung für extreme Minusgrade gedacht sind). Beim Blick auf den Stromzähler hat mich fast der Schlag getroffen. Die Scheibe vom Zähler rotiert mit einer Geschwindigkeit, dass fast schon ein Pfeifton hörbar ist. Auf dem Zähler steht: 75U/kWh. 75 Umdrehungen waren nach knapp 5 Minuten geschafft! Grobe Hochrechnung also mehr als 12kWh in einer Stunde, bzw. runde 300kWh an einem Tag, bzw. 1500kWh in 5 Tagen! Uaaaahhhh! Zum Vergleich: Bei allen Luft/Wasser-Wärmepumpen steigt der Wirkungsgrad mit steigenden Außentemperaturen. Momentan ist es tagsüber über 30°C warm und die Heizung schafft die 45°C ohne Notheizung mit einer Leistungsaufnahme von gerade mal 1,5kW! Also in 5 Tagen gerade mal 180kWh! OK, der Vergleich stimmt sicherlich nicht ganz, da nachts der Wirkungsgrad sinkt, aber auf dem Zähler stehen momentan gerade mal 200kWh mehr als seit der Inbetriebnahme der Heizung. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe die Parameter wieder zurück gestellt. 45°C reichen auch und ich lasse die Maximaltemperatur halt 10 Tage stehen, so wie es ja auch mit dem Estrichbauer besprochen war. Da momentan ja tatsächlich Sommer ist, sind es mit 45° Vorlauftemperatur über 40° im Haus. Zum Spachteln der Gipskartonplatten sicher zu warm, aber wenn man die Fenster offen stehen lässt, kann man im Strand-Outfit arbeiten, ohne umzukommen. Da der Estrich jetzt auch schon drei Wochen liegt, sollte ihm 35° warme Zugluft wohl kaum was ausmachen.



Nachdem der Druck am Anfang noch bei über 2bar gelegen hat, ist er jetzt schon deutlich gefallen. Bin mal gespannt, wann endlich alle Luft aus dem System raus ist.

Ich nutze die Zeit jedenfalls, um weiter an der Elektrik zu arbeiten. Das war auch nötig, um die elektrischen Rollläden wieder in Betrieb nehmen zu können. Auf der Westseite können wir die Fenster nur gekippt lassen, wenn die Jalousien heruntergefahren sind. Andernfalls kann es bei Gewitter passieren, dass es reinregnet. Außer der Jalousiesteuerung habe ich noch ein paar Steckdosen gesetzt und mich hauptsächlich um die Konsolidierung der Verkabelung des Verteilers im OG gekümmert. Das war auch dringend nötig.

Eigentlich wollte ich die Verbindungen über Wago-Klemmen herstellen, die in Halterungen für Hutschienen sitzen, so wie im Bild oben zu sehen.

Nachdem ich aber schon bei den paar Kabeln für die Rollläden schon fast wahnsinnig geworden bin, habe ich den Plan verworfen und Reihenklemmen besorgt. Normalerweise sind die mir rund einem Euro pro Klemme unverschämt teuer, aber es gibt ja ebay, wo sich nach wie vor das eine oder andere Schnäppchen schlagen lässt.

Schaltschrank August 2013

Schaltschrank im September 2013

 ebenfalls September 2013

Schaltschrank Mai 2014

Und hier die Entwicklung der letzten beiden Wochen:



In der letzten Reihe ganz unten befinden sich 21 Relais. Die schalten aber keine Last, sondern die Steuereingänge der Mikrocontroller. Da die µCs nur mit 5V laufen, habe ich Bedenken, dass das nicht störfest genug ist, da die Steuerleitungen über weite Strecken parallel zu den Stromkabeln verlaufen. Dass diese Sorge wahrscheinlich nicht unbegründet ist, beweist schon die Tatsache, dass gelegentlich ein FI auslöst, wenn ich an einem definitiv spannungsfreien Kabel arbeite, dass parallel zu einem spannungsführenden verläuft. Der induktiv übertragene Strom schafft offensichtlich mehr als 30mA. Die Lichtschalter werden dann alle mit 24V laufen und die Relais schalten. Auf der "Last"-Seite der Relais liegen dann 5V für die Eingänge der Arduinos an. Die Mikrocontrollersteuerung wird wahrscheinlich nicht lange leben, weil ich später mal auf FHEM auf Raspberry Pi umsteigen werde. Im Moment fehlt mir aber die Zeit, mich in die Materie einzuarbeiten.

Obwohl ich den Verteilerschrank mit mit 2 x 6 Reihen a 12 Teilungseinheiten beim Kauf für absolut ausreichend gehalten habe, passt die µC-Steuerung leider nicht mehr hinein. Also habe ich noch einen weiteren Einbauverteiler mit 3 Reihen besorgt, der auf der gegenüberliegenden Seite der Wand in der Ankleide eingebaut wird.

Die Öffnung links in der Mitte des Bildes ist die Rückseite des Hauptverteilers. Die Öffnung dient dazu, um von unten (Decke Wohnzimmer) mit Zwischenstation hinter dem Heizkreisverteiler, weitere Kabel einziehen zu können, falls notwendig. Momentan im Wohnzimmer noch recht einfach, da ich notfalls noch eine der Deckenplatten abschrauben kann. Wenn die Decke erstmal verspachtelt ist, wird es etwas schwieriger, aber nicht ganz unmöglich, da in der Nähe des Bereichs wo alle Kabel von oben runter kommen, ein Deckenspot sitzt, über den man dann nach dem Kabel "angeln" kann. 



Was gibt es sonst noch so zu berichten?
Letzte Woche ist unser Baustromkasten abgeklemmt worden, d.h. ich kann ihn dann hoffentlich demnächst weiterverkaufen. Ganz ist mein Plan nicht aufgegangen, mit dem Kauf des Baustromverteilers gegenüber der Miete Geld zu sparen, da das Anschlusskabel, die Überprüfung und Inbetriebnahme ja schon fast 500€ gekostet haben. Mal schaun wieviel ich noch für das Teil bekomme. 
Außerdem haben wir endlich mal einen Großteil des Mülls entsorgt, der draußen in 120l Säcken aufgereiht stand. Da keine Problemabfälle dabei waren, haben wir den Müll ganz normal als Hausmüll entsorgt. Mit 2,50€ pro Sack war das noch bezahlbar. Wir haben auf dem Wertstoffhof sogar noch Rabatt bekommen, weil nur 20 statt 22 Säcken berechnet wurden.


Man sollte mit dem Spachteln tatsächlich bis nach der Trocknung des Estrichs warten. Durch die Hitze des Estrichprogramms sind auf vielen vorgespachtelten Flächen schon wieder Risse entstanden.

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