Sonntag, 25. Mai 2014

Heizung

Nach dem letzten Wochenende haben wir sofort mit dem Verlegen der Heizungsrohre für die Fußbodenheizung begonnen.
ProHaus macht es sich da auch wieder schön einfach, der "Verlegeplan" sieht nämlicherweise so aus:



Wie man die Kreise genau verlegt, darüber muss man sich schon selbst Gedanken machen. Normalerweise sollte das einfach sein, denn bei 10cm Verlegeabstand kommt auf einen m² Noppenplatten 10m Rohr. Einfach mal ein 10m² großes Feld zu verlegen, klappt aber eben nicht, wenn man nur ein Rohr mit maximal 100m Länge zur Verfügung hat. Schließlich muss man ja den Hin und Rückweg zum Verteiler ja auch noch einrechnen. Wenn ich dann hinten in der Speisekammer anfange, habe ich höchstens Rohr für 7m² übrig, da für die Zuleitung ja schon 30m Rohr draufgegangen sind.
Deshalb habe ich im Vorfeld etwas Hirnschmalz investiert und am Rechner Verlegepläne gezeichnet.
Dazu habe ich mit Gimp und InkScape ein Bild der Geschosse mit einem maßstabsgerecht skalierten 10cm Raster überlagert und in diesem Raster anschl. mit InkScape mögliche Anordnungen der Heizschlangen eingezeichnet.



Über das Raster kann man dann die Längen der einzelnen Geraden ermitteln und alles zusammenrechnen.
Natürlich ist mir klar, dass das Rohr wohl kaum so eckig verlegt werden kann, aber wenn ich davon ausgehe, dass ich über eine Rundung etwas Strecke abkürzen kann, dann kann man damit sehr gut die maximale Länge ermitteln. (Die Zahlen sind in dm, d.h. 119 sind 11,9m.)


Durch die Anordnung des Heizungsverteilers im EG in der Garderobe unter dem Fenster war klar, dass 110m Rohr für Flur und Garderobe Quatsch sind, da das hintere Drittel des Flurs und der komplette Garderobenbereich schon vollständig von den Zuleitungen zu den Heizkreisen okkupiert wird. Dafür war aber auch klar, dass 5 Heizkreise für Wohnzimmer und Küche nicht reichen, wenn man die maximale Heizkreis-Länge von 120m nicht überschreiten will. Ich habe das ganze dann auf 6 Kreise aufgeteilt und den Kreis für die Abstellkammer über den vorderen Flur verlängert, da wir keinen zusätzlichen Verteiler übrig hatten und mehr Rohre sowieso nicht an der Säule neben der Eingangstür zum Wohnzimmer vorbei gepasst hätten. Eins zu eins bekommt man die Verlegung sowieso nicht hin, aber zur Ermittlung der tatsächlichen Rohrlängen funktioniert das Verfahren super.

Theorie:

Mögliche tatsächliche Verlegung:
Für das Abdichten der Randdämmstreifen waren die Dichtschnüre nicht zu gebrauchen, 
aber um einen möglichen Rohrverlauf auszuprobieren, waren sie ideal.
und Praxis:

Wir haben kürze Stücke Schnur auch dazu verwendet um den Rückweg zu "markieren", andernfalls kann es passieren, dass man sich unbeabsichtigt den Rückweg abschneidet.

Zum Verlegen des Rohrs haben wir die Rolle nicht vor uns her gerollt, sondern flach auf den Boden gelegt. einer hat das Rohr in die Noppen gedrückt der andere hat die Rolle gedreht. Wenn man die Rolle senkrecht vor sich her rollt, biegt sich der abgerollte Teil immer ein wenig zurück. Nach spätestens drei Runden biegen sich die Noppenplatten so nach oben, dass man aufgibt. Das Eindrücken habe ich alles komplett von Hand erledigt. An den Krümmungen muss man das Rohr sowieso von Hand biegen, sonst knickt es. Meine tollen gelgefüllten Knieschoner vom Hornbach haben schon nach einem Geschoss den Geist aufgegeben. Und nochwas: Vergesst die Biegefeder. Die sagt nur, dass das Rohr für das Noppensystem nicht geeignet ist.
Wenn wir später mal Fußbodenheizung im Keller verlegen, werde ich jedenfalls das Tackersystem nehmen, bei dem man bei den Rundungen nicht ständig an irgendwelchen Noppen vorbei muss.


Der minimale Biegeradius bei PEX 16 ist zwar nur 80mm, man hat aber trotzdem ständig das Gefühl, das Rohr zu knicken. Als Tipp für alle, denen das Verlegen von PEX-Rohren in Noppenplatten selbst noch bevorsteht, kann ich nur sagen: nehmt einfach mal ein mindestens 50cm langes Reststück, das nicht mehr gebraucht wird, in die Hand und biegt es, bis es knickt. Das kann tatsächlich ne ganze Menge ab. Außerdem kann man auf die Art üben, das Rohr eng zu biegen. Es empfiehlt sich an dem Ende, an dem man biegt, das Rohr gleichzeitig noch in Richtung der Biegung zu schieben, damit man einen schönen Bogen bekommt. Wenn man während des Biegens am freien Ende zieht, knickt es schneller ein.

Zeichnung hin oder her, testhalber Auslegen bringt mehr...













Zum Verteiler hin wurde es - wie befürchtet - ziemlich eng. 




Am Donnerstag wurde unsere Heizung installiert: Bis jetzt klappt alles ziemlich "Just In Time".

Ziemlicher Klopper...

 Der elekrische Anschluss und die Inbetriebnahme erfolgt morgen.




Als ich mit unserem Heizungsbauer den Sockel für den Trinkwasserspeicher besprochen habe, hat er nicht erwähnt, dass das Ausdehnungsgefäß für die Heizung auch ziemlich groß ist (80l) und ebenfalls am Boden montiert wird. Wir haben es erstmal auf nen provisorischen Sockel gestellt. Das Gefäß ist auch mit PEX-Rohren angeschlossen - im Prinzip die gleichen wie die Aquatechnik Rohre. Die Anbindung ist relativ flexibel, so dass wir es, wenn der Keller dann irgendwann mal Estrich bekommt, leicht angehoben werden kann. Geärgert hat es mich schon ein bißchen. Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre es kein Problem gewesen, den Sockel für den Speicher etwas größer zu machen, so dass das Ausdehnungsgefäß auch mit drauf gepasst hätte. Außerdem fehlte die Sicherheitsgruppe (Ausdehnungsgefäß und Sicherheitsventil) für das Warmwasser. Da wir ja komplettes Material für die Trinkwasserinstallation von ProHaus bekommen haben, ist unser Heizungsbauer davon ausgegangen, dass es im Lieferumfang dabei ist. Schließlich ist das zwingend vorgeschrieben. Naja, wie immer: Pustekuchen. Die Sicherheitsgruppe bekommen wir nun auch von ihm. Sie wird dann morgen, wenn die Heizung gefüllt und in Betrieb genommen wird, montiert.


2 Kommentare:

  1. Hallo Falk,

    hattet ihr auch für den Keller die Fussbodenheizung vorgesehen bzw. wollt ihr euren Keller beheizen?

    Viele Grüße,

    Rainer

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  2. Hallo Rainer,

    wir haben vor, später auch den Keller zu beheizen. Andernfalls hätte eine WPL 15 statt der WPL 25 auch gereicht. Im Moment ist die Heizung damit eher überdimensioniert. Ist bei den Inverter-Anlagen aber nicht tragisch, da die die Ausgangsleistung modulieren können, ohne dass der Wirkungsgrad leidet. Ich bin ziemlich begeistert von der Anlage, da sie beim Estrich-Heizen immerhin 45°C Vorlauftemperatur ohne die Notheizung geschafft hat. Dabei hat sie eine Leistungsaufnahme von rund 1,5kW (also ungefähr 36kWh am Tag) gehabt. OK, es war auch warm, aber kann man trotzdem nicht meckern. Mal schaun, wie sie sich im Winter schlägt.

    Gruß

    Falk

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