Sonntag, 24. November 2013

Ermittlung der Länge X

Der letzte Post ist schon länger her. Mittlerweile komme ich kaum noch zum Bloggen, da wir momentan schon mehr oder weniger im Umzugs-Stress sind. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

Was hat sich seit dem letzen Posting getan?

Man soll es nicht glauben, aber entgegen meiner Befürchtung hat ProHaus uns tatsächlich die fehlenden Teile für die Fußbodenheizung in der Abstellkammer geliefert. Keine extra Zahlung - komplett (also 65m Rohr, Erweiterungen für die Heizkreisverteiler, Stellmotor und Thermostat).

Da das Wetter am 09.11. gut war, haben wir den Tag genutzt und die Fallrohre für die Regenrinne montiert. Die Anleitung dazu aus dem Ausbauordner ist "lustig": "Vor der Montage ermitteln Sie die genaue Länge x des Fallrohrs, wie in Abbildung 0-4 dargestellt". OK. Wie ermittle ich die Länge? Hmm. Ausmessen! Echt? Wäre ich nie drauf gekommen. Wat n Glück, dass es die Anleitung gibt.





Vielleicht wollte ja jemand die Anleitung von Lindab übernehmen, da steht nämlich tatsächlich drin, wie man die Länge des Zwischenstücks ermittelt, wenn man die zu überbrückende Höhendifferenz (H) und den Abstand der Regenrinne von der Hauswand (U) kennt. Nachlesen kann man das hier.


Gefunden habe ich die Anleitung hier. Nebenbei erfährt man hier auch, warum die Rohre nicht mit einem Winkelschleifer geschnitten werden sollen. Die Lindab Variante ist sicher etwas günstiger als eine Dachentwässerung aus Titanzink, dafür sieht das metallic glänzende Fallrohr von Lindab aber schicker aus.


Allerdings gibt es auch hier mal wieder einen Wermutstropfen: Laut BLB reicht das Fallrohr bis zur Unterkante Außenputz. Leider wieder nur eigentlich, da die gelieferten Fallrohre 2,5m lang sind. Unser Haus hat einen erhöhten Kniestock und deshalb "hängt" der Traufkasten höher, weshalb 2,5m halt eben nicht reichen. Ich habe allerdings keinen Bock, mich deshalb wieder mit ProHaus rumzustreiten. Die FB-Heizungsteile sind zwar auch nachgeliefert worden, von anstandslos kann da aber auch nicht dei Rede sein. Schließlich musste ich auch erst nachfragen, an welcher Stelle im Vertrag steht, dass die FBH doch nicht komplett ist.

Mit den Mängeln, die den Keller betreffen, werden wir sicher noch genug Ärger haben.
Was ich an dieser Stelle aber bezeichnend finde, ist die Tatsache, dass aus Nordhorn die höfliche Nachfrage kam, warum wir denn die Rechnung für das Verputzen nicht bezahlen. Nachdem ich auf den Einbehalt für die Mängelbeseitigung verwiesen habe, wurde kein Protest geäußert und bis heute kam noch nicht einmal eine Mahnung dafür. Laut meinem Anwalt wird üblicherweise trotzdem gemahnt, völlig wurscht, ob die Ansprüche berechtigt sind oder nicht. Sollte ProHaus hier doch aus der Masse herausstechen? Kann ich mir nicht vorstellen, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Zum Thema Mängelanzeige Keller muss ich noch berichten, dass wir zur Stellungnahme von ProHaus (siehe "Der Teufel hat seine Großmutter erschlagen...) Stellung genommen haben. Ich kann das jetzt hier nicht ausführlich schreiben - der Post wird eh schon viel zu lang, nur so viel: Dass wir die Abdichtung der Fugen des Kellers beim Anbringen der Noppenbahn beschädigt haben, dürfte absoluter Quatsch sein. Des Weiteren versucht ProHaus die verminderte Dämmwirkung der hinterspülten Perimeterdämmung mit einer Neuberechnung der Dämmwerte mit verringerten Werten kleinzureden, nach der die KfW-Kriterien trotzdem gerade so eingehalten werden. Unser Gutachter hat die Berechnungen überprüft und den Verdacht geäußert, dass lediglich Fantasiewerte eingetragen wurden, um die Grenzwerte gerade so einhalten zu können. Ein Nachweis, woher die Werte stammen fehlt nämlich...

Nichtsdestotrotz haben wir auch noch etwas im Haus gewerkelt.

Für die Dampfbremse im OG habe ich mich entschieden, zuerst die Aufdoppelungen / Abstandshalter an den Dachfenstern anzubringen und die Lattung dann hinter der Folie verschwinden zu lassen. Um die Ausrichtung halbwegs korrekt hinzubekommen, habe ich die ersten Gipskartonplatten zugeschnitten und die Ausrichtung damit überprüft. Die Abstände zu den Dachsparren waren teilweise so groß, dass ich mit den Latten und Justierschrauben, die auch für die Deckenlattung zum Einsatz kommen, eine "Unterkonstruktion" gebaut habe.




Alles passend zu justieren, war eine ganz schöne Fummelei, da die Sparren nicht nur "nen halben Kilometer weit weg", sondern auch noch schön krumm waren.

Fertig ausgerichtete Verkleidung. 

Anschließend wurden alle Zwischenräume brav mit Dämmwolle ausgestopft.

 Fertig mit Dampfbremse verkleidet, sieht es dann so aus.

Das gleiche in grün, ähh blau, für das Dachfenster der Ankleide.

Der nächste "Meilenstein": Hausanschlüsse. Da unser Versorger sich geweigert hat, die Anschlüsse zu legen, so lange das Gerüst noch steht, konnte dies jetzt erst erfolgen.

Freigelegte Stelle für die Mehrsparteneinführung. 

Graben für die Stromleitung.

Vor unserem Haus befindet sich ein "Strom-Highway". Sage und schreibe 6 Stromleitungen liegen unter dem "Bürgersteig" (oder hessisch: Trottoir, gesprochen: Trott-Wahr mit Betohnung of der ersten Silbe), mindestens zwei davon sind Hochspannungsleitungen.

MSH mit Strom- und Telefonkabel

Vorbereitungen für das "Anzapfen" der Niederspannungsleitung (Hochspannung beginnt erst ab 1000V)

Für die Herstellung des Abzweigs wird die Leitung nicht stromlos geschaltet, d.h. es wird unter Spannung gearbeitet. Deshalb auch das voll isolierte Werkzeug, Spezialhandschuhe und Gummi-Unterlage.

Vergrößertes Detail. Die Kabel werden über Schneidkrallen durch die Isolation hindurch mit der Hauptleitung verbunden.

Anschließend wird eine Form herum gelegt und mit einem Spezialharz vergossen.


Schwarz: Telefon, rot: Strom, Gelb (darunter): eigentlich Gas - da es in Hassenroth aber keinen Erdgasanschluss gibt, können wir den Anschluss für die Saugleitung der Zisterne verwenden.
Blau: Hauptwasseranschluss fehlt hier noch. Eigentlich sollte am selben Tag noch Wasser und Telefon angeschlossen werden. Der Wasseranschluss hätte auch fast geklappt, leider ist beim Absperren des Schiebers (der war offen weil unser Bauwasser am Wasseranschluss hing) das Gestänge gebrochen und deshalb musste doch noch die Straße aufgegraben werden, um den Schieber zu erneuern. Der Austausch ging aber ziemlich fix, d.h. der Schieber war bereits am nächsten Tag erneuert und zwei Tage später hatten wir auch unseren Wasseranschluss. Telekom hat natürlich nicht geklappt. Das Telefonkabel wurde zwar bereits ins Haus gelegt, den Anschluss macht die Telekom aber grundsätzlich selbst. (Der Stromanschluss wurde nicht selbst vom Versorger gemacht - die HSE vergibt die Aufträge dafür an Subunternehmer.)
Telefon haben wir bis heute noch nicht. Da wir auf der Baustelle erstmal kein Festnetz brauchen, mache ich da keinen Druck (bzw. habe ich momentan keinen Nerv dafür).




Da eh grade gebuddelt wurde, habe ich die Gelegenheit genutzt und das Rohr für den Sauganschluss der Zisterne freigelegt. Unser Tiefbauer hat sowohl das Wasserleitungsrohr, als auch das Leerrohr für den Sauganschluss der Zisterne bereits fertig bis zu Hausecke verlegt, so dass nur ein kleiner Teil wieder aufgegraben werden musste. Wir haben uns mit dem Verlegen des Saugschlauchs ziemlich beeilt, da wir nicht wussten, wann die Grube wieder verfüllt wird. Außerdem war auch ausnahmsweise mal gutes Wetter, so dass man draußen arbeiten konnte...

Alle vier Anschlüsse der MSH sind belegt. Den Druckminderer und Wasserfilter habe ich direkt im Anschluss montiert, da wir ja wieder Wasser im Haus brauchen. Die geschwungene Leitung ist das Provisorium für unser Bauklo. Das Schneiden der Kernbohrung war ne ziemliche Sauerei. Den Grundanstrich der Wand hätten wir uns sparen können. Naja - Sellerie.

Da unsere Bauwasserversorgung weggefallen ist, musste das Bauklo umziehen. Bei der Gelegenheit habe ich einen Boiler besorgt, da es bei der Kälte die momentan herrscht ziemlich ätzend ist, immer nur kaltes Wasser zu haben.

Zwei Tage später war die Straße wieder asphaltiert.

Die Gemeinde hat die Gelegenheit genutzt und auch  noch den Abwasserschacht erneuert. Der war nämlich auch ziemlich marode.

Die restliche Zeit haben wir dazu genutzt, den Spitzboden soweit fertig zu bekommen, dass wir am Ende des Monats diverses Umzugsgut einlagern können. Dem aufmerksamen Leser meines Blogs wird nicht entgangen sein, dass wir unsere Mietwohnung in Dieburg zum 30.11. räumen müssen. Für die Gelegenheitsbesucher hier nochmal die Links zu den Postings: http://btb-hassenroth.blogspot.de/2013/05/na-toll_28.html und http://btb-hassenroth.blogspot.de/2013/09/umzug.html.




Für den Spitzboden habe ich noch eine Rolle Dampfbremsfolie nachgekauft. Wir haben zwar noch fast zwei Rollen aus der Ausbau-Lieferung, aber 200m² werden für OG und Spitzboden nicht reichen. Beim Anbringen der ersten blauen Bahn hat man gleich gemerkt, wie stark der Raum sich verdunkelt, weshalb ich gelbe Folie besorgt habe.

Meine Eigenbau-Überströmventile für die KWL habe ich noch einmal geändert. Die Version mit den Plastik-Falzrohren hat sich als nicht praktikabel erwiesen, so dass ich jetzt glatte Plastikrohre verwende. Der Teil, der aus der Decke ragt, hat einen Durchmesser von 150mm, der dünnere Teil, der den Schalldämpfer und Luftfilter bildet, hat einen Durchmesser von 100mm.

G4 Filtervlies als Luftfilter und Schalldämmung


Auf dem Fußboden des Spitzbodens sieht das dann so aus. Die Rohre verschwinden später hinter einer Drempelwand, die ich später noch bauen werde.


Spitzboden fast fertig für die Einlagerung. Mittlerweile haben wir fast alles Ausbaumaterial in den Keller geräumt.

Die diversen Durchdringungen müssen noch abgeklebt werden.


Um den Dachentlüfter im Spitzboden anschließen zu können, musste ich den kompletten Fallrohrstrang vom Keller aus hochziehen. Dabei habe ich dann für diesen Strang gleich die Rückstauklappe mit eingebaut. Wir wohnen zwar fast ganz oben auf'm Buckel, so dass die Rückstaugefahr eigentlich gleich null sein sollte, aber man weiß ja nie. Eine einzelne Rückstauklappe kostet 56€, ist also noch halbwegs bezahlbar. Die Variante für den senkrechten Einbau kommt ohne Federn oder ähnliches aus. Die Sperrwirkung wird lediglich dadurch realisiert, dass die Klappe als Schwimmer gebaut ist, d.h sie schließt auch beim langsamen Anstieg des Pegels zuverlässig. Weiterer Vorteil der senkrechten Version: Die Gefahr dass das Rückstauventil durch Fäkalien oder anderes zugesetzt wird, ist nahe null. Nachteil: Diese Variante schützt nicht vor Ratten, die im Rohrsystem rumklettern. Bis jetzt kenne ich Berichte darüber aber auch nur aus dem Fernsehen.
Die Klappe hat noch einen weiteren Vorteil. Bis zur vollständigen Sanitärinstallation müsste man sämtliche Öffnungen des Rohrs verschließen, weil es sonst müffelt. Die Klappe hat eine manuelle Verriegelung, die ich erstmal geschlossen habe, so dass wir damit keine Probleme haben. Jede Wette, dass ich vegesse, die vor Inbetriebnahme zu öffnen und ich mich später wundere, warum wir ne Verstopfung im System haben... 
;-)

Die restlichen Arbeitstage sind für Umzugsvorbereitungen drauf gegangen. Mehr dazu im nächsten Post.

4 Kommentare:

  1. Meine Güte, da habt ihr ja richtig Stress gehabt!! Respekt, dass ihr das so durchzieht! OK, ne Wahl habt ihr nicht, aber trotzdem!
    Seid froh, dass ihr das Haus jetzt schon gedämmt und unterfüttert habt, wir haben ja bei der Kälte (und noch kälter) erst mit dem Dämmen angefangen und ans unterfüttern war bis März nicht zu denken. Wenn ihr nen Gasheizstrahler anwerft, bleibt die Wärme wenigstens halbwegs drin.
    Euch ist bewussst, dass ProHaus kein weiteres Material liefert, solange ihr die Rechnung nicht bezahlt habt?

    Ich habe mal mit jemandem von ProHaus gesprochen, da wollten wir auch ne Rechnung zurück halten und der Tipp (aus den eigenen Reihen) war, die letzte Rechnung zurückzuhalten, wenn die Sache bis dann nicht erledigt ist. ProHaus liefert sonst kein Material mehr und nach der letzten Rechnung kommt ja nichts mehr, so dass die in der Pflicht sind, zu reagieren.

    Ich drücke euch die Daumen, dass ihr schnell und gut vorran kommt und der Winter nicht allzu kalt wird.
    Lg, Nadine

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    1. Hi Nadine,

      Gasheizstrahler haben wir schon probiert. Da das Haus aber mittlerweile durch die Dampfbremse mehr oder weniger dicht ist, haben wir ein Problem mit dem Abgas. Wenn der Gasbrenner läuft, kriege ich spätestens nach ner halben Stunde Kopfschmerzen. Notgedrungen heizen wir deshalb momentan elektrisch. Allerings merkt man doch, wie gut das Haus isoliert ist. 1kW im Dauerbetrieb reichen, um zumindest des EG auf ca. 13°C zu halten. Ansonsten machen wir Heizlüfter an, wenn wir da sind. Die laufen dann maximal ne Stunde und dann wird's mir schon zu warm.

      Dass ProHaus jetzt nichts mehr liefert, war mir klar. Wir haben aber absichtlich den Betrag vom Verputzen zuückbehalten, weil das mit knappen 10k€ der dickste Brocken ist, der noch übrig ist. Laut Aufstellung sind noch rund 18k offen. Wenn ich davon die 10k für das Verputzen und 4,5k für die Treppe abziehe, bleiben gerade mal 3500€ für die Türen, sowie 2 WCs, 2 Bidets und ein Urinal übrig. Alles andere hatten wir sowieso abgemustert. Das können wir für den Preis vermutlich auch selbst besorgen. Trotzdem werden wir wahrscheinlich klagen müssen. Für das Ausgraben und korrekte Abdichten des Kellers veranschlagt unser Gutachter ca. 30k€.

      Gruß

      Falk

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  2. Ach stimmt...Abgas hatten wir ja nicht in dem Sinne, da unsere Wände noch unten offen waren. Aber hey, 13°C sind immer noch besser als -5 die wir hatten :-) Man arbeitet sich ja warm und dann habt ihr im Sommer das schlimmste (Dämmen und Schleifen) schon hinter euch!

    Sch...mit dem Keller! Viel Erfolg damit und haltet uns auf dem Laufenden! Würde mich ja interessieren, was dabei raus kommt.

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  3. Mit den 13C lässt sich's leben. Mich zieht eher die Tatsache runter, dass es abends immer schon dunkel ist, wenn man ans Haus kommt und man gefühlt immer nur nachts arbeitet. Falls es Neuigkeiten zu Thema Keller gibt, werde ich das sicher im Blog zum Besten geben.

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