Mittwoch, 11. September 2013

Der GAU...

Gestern hatte ich den Termin mit dem Gutachter um noch zwei weitere Punkte zu klären. Mal abgesehen von der nur punktförmig verklebten Perimeterdämmung, die bei drückendem Grundwasser nicht ausreichend ist und von uns schon im Juni per Mängelanzeige an ProHaus gemeldet wurde, haben wir zwei neue Probleme. Zum einen die Problematik der Sockelisolierung, die wir ja AUF die Perimeterdämmung des Kellers aufbringen sollen und WASSER IM KELLER.........



Sieht harmlos aus. Ist es leider nicht. Wir haben (für 47k€) einen Keller aus WU-Beton, im Volksmund auch weiße Wanne genannt, bekommen. Der soll druckwasserdicht sein, was er auch muss, da das Grundwasser derzeit ca. einen Meter hoch an der Außenwand steht.
Normalerweise ist das bei einer weißen Wanne kein großer Beinbruch: einfach Injektionsmörtel an der Fehlstelle einpressen, aushärten lassen, fertig.
Das würde funktionieren, wenn wir eine echte weiße Wanne hätten, sprich wenn der gesamte Keller eine monolithische Wanne oder anders ausgedrückt: aus einem Stück wäre. Das ist der Fall, wenn die Außenwände aus Ortbeton in einer Schalung auf die Bodenplatte gegossen und verdichtet werden. In diesem Fall ensteht eine so genannte Wanne.
Das ist bei uns aber leider nicht der Fall, da die Kellerwände als Fertigteile auf die Bodenplatte aufgesetzt wurden. Bei dieser Bauweise müssen die resultierenden Fugen druckwasserdicht abgedichtet werden. Die Wände werden dazu in ein Mörtelbett aus Dichtschlämme (Ceresit CR65) gesetzt. Von außen wird an allen Stößen und in der Hohlkehle eine spezielle Dichtbahn aufgespachtelt. Wenn das sorgfältig gemacht wird, sollte das auch dicht sein. Leider rächt sich an diesem Punkt offensichtlich die nur punktförmige Verklebung der Dämmplatten. Vermutlich hat sich eine der Platten beim Verfüllen der Baugrube gesetzt und drückt in die Dichtbahn, die jetzt dort aufgerissen ist. Der CR65 reicht als Abdichtung allein nicht aus.


Wie auf dem Foto zu sehen ist, wurde die Platte innen an der Hohlkehle nicht ausgeschnitten, so dass die Kante des Falzes auf die Dichtbahn drückt. Ironischerweise zeigt das Foto auch genau die Platte, die vermutlich den Riss verursacht hat.
Zurück zum Injektionsmörtel: Geht deshalb nicht, da die Injektion hier genau kontraproduktiv wäre. Beim Einpressen von innen, würde draußen die Dichbahn weggedrückt und damit der Schaden eher noch vergrößert.
Die einzig wirklich hifreiche Lösung ist in diesem Fall das Aufgraben des Kellers, Entfernen der Perimeterdämmung, Erneuerung der Abdichtung und das vollflächige Verspachteln der neuen Perimeterdämmung. Es gibt prinzipiell noch andere Möglichkeiten den Keller wieder dicht zu bekommen, aber leider keine auf die man vom ausführenden Unternehmen eine Garantie für die Dichtheit bekommt.
Das gibt dann wieder eine neue Mängelanzeige an ProHaus.
Ich betätige mich hier mal als Wahrsager: Das landet bestimmt vor Gericht.
Ich habe mich mittlerweile wieder etwas beruhigt. Wir können die Katastrophe zwar momentan nicht beseitigen, aber zumindest etwas abmildern. Ich werde dann mal wieder die Tauchpumpe auspacken, mit der wir die Grube während der Bauzeit leergepumpt haben und unseren Granit-Swimminpool, der den Keller umgibt, leerpumpen. Allerdings ist das natürlich keine Dauerlösung, da wir das Grundwasser nicht in die Kanalisation einleiten dürfen und ich das Wasser auch nicht dauerhaft auf die Wiese pumpen kann. Ich gehe mal stark davon aus, dass die Beseitigung des Problems bei uns hängen bleibt und wir uns das Geld dafür vor Gericht erstreiten werden müssen.

Zu allem Überfluss bekam ich heute morgen aus Nordhorn den schon lange erwarteten Anruf, wo denn die Abrufkarte bleibt, dass wir die Sockelisolierung erledigt haben und das Haus endlich verputzt werden kann...

Den armen Herrn Stotyn, der angerufen hat und für unsere Misere ja im Prinzip nix kann, habe ich am Telefon erstmal rund gemacht.
Trotzdem beweist es die Tatsache, dass in Nordhorn jeder sein eigenes Ding durchzieht und die rechte Hand nicht weiß, was die linke grade macht.

5 Kommentare:

  1. Ach du Sch...!! Da hat aber einer nicht besonders sorgfältig gearbeitet. Tut mir total leid für euch, dass ihr schon am Anfang solche Probleme mit ProHaus habt. Ich verstehe auch nicht, warum die sich bei dem einen Kunden so verhalten und bei dem anderen so. Wir sind total zufrieden mit ProHaus und bei euch stellen die sich so an.
    Unmöglich!! Ich hoffe, das lässt sich noch außergerichtlich klären und vor allem schnell beheben, bevor der Winter kommt.

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    1. Unser Haus wird nächste Woche verputzt - geht auch ohne vorhandene Sockelisolierung. Dann kann das Gerüst abgebaut werden und dann schauen wir mal weiter. So wie es momentan aussieht, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass ich mit der Tauchpumpe unseren Granit-Swimmingpool in dem der Keller steht, erstmal leer pumpe um den Schaden zu begrnzen. Momentan ist es ja so dass nicht stündlich hunderte Liter Wasser ins Haus fließen, sondern im Augenblick ist nur die Wand nass. Wir werden erstmal keinen Estrich im Keller legen lassen, bis die Leckagen irgendwie abgedichtet sind. Wenn wir eine Lösung dafür gefunden habe, werde ich die Lage ein Jahr oder länger beobachten und den Estrich erst einbringen, wenn wir uns sicher sind, dass alles dicht ist. Der Gutachter hat auch gemeint, dass wir riesen Glück haben und noch kein Estrich im Keller ist. Die meiste Technik im Keller wird gottseidank an der Wand montiert. Nur für den Warmwasserspeicher werden wir eine Lösung finden müssen, wie wir später Estrich reinbekommen, obwohl der Speicher noch steht. Aber das kriegen wir bestimmt auch irgendwie hin.

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  2. Shit... Ja auch wird hatten massive Probleme mit Prohaus. Bei unser gings um die Klinkerfassade, die zuletzt auch komplett wieder runter musste und erneuert werden musste. Bei uns ging der Streit fast 2 Jahre. Euch alles Gute und viel Kraft. Mfg Melanie

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  3. Darf ich mal fragen was es für probleme mit dem klinker gab?

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  4. Hallo, Funtioniert Arduino ubd Trennrelais gut?

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