Montag, 12. August 2013

KW 32 Dachdämmung und Elektrik

Letzte Woche habe ich mit der Elektrik begonnen und mit dem Thema Heim-Automatisierung jetzt schon angefangen, obwohl ich mich damit erst später befassen wollte. Um zu erklären, wie es dazu kam, muss ich etwas ausholen: 

Planung für später war, dass die Lichtstromkreise und einige Steckdosen über eine Kleinsteuerung (eine Art SPS) angesteuert werden sollen. Z.B. habe ich einen Zentral-AUS Schalter im Eingangsbereich geplant, mit dem man alle Lichter und bei Bedarf auch einige Steckdosenkreise ausschalten kann, wenn man das Haus verlässt. 
Ein weiterer Punkt wäre z.B. Netzfreischaltung, etc. pp. Mit einer frei konfigurierbaren Steuerung sind der Fantasie ja fast keine Grenzen gesetzt. Viele, bei denen Geld keine Rolle spielt, setzen dafür ein EIB / KNX-System ein. Die Komponenten dafür sind aber teilweise so absurd teuer, dass das für uns nicht in Frage kommt. Also fiel meine Wahl auf eine Kleinsteuerung. 
Bei einer zentralen Steuerung wird ein Lichtstromkreis aber nicht mehr direkt von einem Schalter mit Strom versorgt, so dass zu Ansteuerung üblicherweise Taster statt Schalter zum Einsatz kommen. Ähnlich wie bei einer Treppenlicht-Zeitsteuerung, kann dann ein einzelner Kreis von beliebig vielen Schaltstellen aus aktiviert werden. 
Diese Steuerung wollte ich eigentlich erst später installieren, allerdings muss das bei der Kabelverlegung natürlich gleich berücksichtigt werden. Entsprechende Taster habe ich schon besorgt. Problem bei der Übergangslösung ist aber, dass man für jeden zu schaltenden Stromkreis erstmal einen Aktor braucht, da der Strom bei einem Taster ja nur fließt, solange man drauf drückt. 
Als Übergangslösung kommen erstmal nur Stromstoßschalter in Frage, wie man sie aus besagter Treppenlichtschaltung kennt. 20 No-Name Stromstoßschalter kosten aber auch schon über 100€, für eine Übergangslösung auch schon wieder ein teurer Spaß... Also hab ich überlegt, die SPS vielleicht doch jetzt schon einzubauen, obwohl ich mich in dieses Thema auch erstmal einarbeiten muss. 
Nach einem Wochenende Recherche bin ich dann zu dem Schluss gekommen, das Thema SPS über den Haufen zu werfen und die Steuerung einem Mikrocontroller (im folgenden Text mit µC abgekürzt) zu überlassen. 
In diesem Bereich gibt es mittlerweile Open-Source-Lösungen, die es fast geschenkt gibt. Für den Einstieg habe ich mich für die Arduino-Plattform entschieden. Der Arduino Mega, den ich für den Start verwenden will, hat mehr als 50 Ein- und Ausgänge und kostet als Nachbau (legaler Nachbau, da auch die Schaltpläne für das Board Open-Source sind) gerade mal 18€.
Der µC kann natürlich keine 230V Kreise direkt ansteuern. Dafür gibt es dann Relais-Boards mit Opto-Kopplern. z.B. 8 Kreise für rund 10€. Macht für 24 Kreise incl. µC also rund 48€. Positiver Nebeneffekt: Die Steuerkreise können alle mit Kleinspannung betrieben werden und man kann dünneres Kabel verwenden. Verlegt sich wesentlich leichter und hat mehr Adern (bei 8 Adern könnte man also 7 Taster an ein Kabel anschließen). 

Anfang der Woche habe ich die ersten Stromkabel für die Küche eingezogen und die ersten beiden Jalousiemotoren in Betrieb genommen und die Zentralsteuerung mal angetestet. 


 Sternförmige Verkabelung heißt das wohl.

Mit Dosenklemmen sieht das gleich nicht mehr ganz so wild aus. Die Klemmen haben alle in die Dose gepasst.

Sabrina war auch fleißig und hat unter der Woche alle Dachschrägen im OG gedämmt. 

Auf der Westseite des Hauses werde ich an beiden Ecken jeweils einen 360° Bewegungsmelder montieren, so dass bis auf die Ostseite des Hauses das ganze Grundstück abgedeckt sein dürfte. Die Ostseite zu überwachen, ergibt keinen Sinn, da das die Straßenseite ist und das Licht dann andauernd angehen würde. Die beiden Kabel dafür habe ich schon mal eingezogen. Weiterhin habe ich angefangen, die ersten Kabel für die Abstellkammer und die Küche zu verlegen, so dass dort demnächst endlich mit der Dämmung der Wände begonnen werden kann. 

Am Mittwoch waren wir relativ faul, da wir von unseren Nachbarn zum Grillen eingeladen waren. War extrem lecker! Anschließend haben wir nicht mehr viel auf der Baustelle gemacht und sind mal vor Mitternacht heimgefahren. Ich habe zuhause aber immerhin noch meinen neuen A3 Drucker in Betrieb genommen, um mal ein paar Pläne für den Bau in einem etwas größeren Format ausdrucken zu können. z.B. leere Pläne für das EG und OG um vor Ort die Nummern der jeweiligen Stromkreise vermerken zu können. 


Vier mal A3 gibt A1. Da sollte genügend Platz für Eintragungen sein.

Am Samstag hatten wir dann mal wieder Hilfe von meinen Schwiegereltern. Sabrina hat mit ihrer Mum zusammen die Decke im OG gedämmt. 











Die Decke im OG haben wir bis auf den Außenbereich auch "nur" mit 100er Mineralwolle gedämmt, da wir den Spitzboden auch komplett dämmen werden, d.h. die Decke im OG stellt nicht die Außenseite der thermischen Hülle dar. So wie es aussieht könnte die gelieferte Dämmwolle dafür fast komplett ausreichen.





Bruno hat mir beim Einziehen einiger Kabel geholfen und hat angefangen die Leitungen für die Deckenspots im Wohnzimmer zu verlegen. Wir konnten uns noch nicht entscheiden, welche Spots wir in welchen Gruppen zusammenfassen und haben deshalb jedem Spot im Wohnzimmer ein eigenes Kabel spendiert (ziemlich teure Angelegenheit), die alle in der Säule neben der Garderobe enden werden. Da kommt dann ne Revisionsklappe rein und ich kann mich der Beschaltung der Spots später widmen.


Überreste des Deckenspot-Brainstormings. Die anderen Postit-Pfeile haben sich mittlerweile bereits von der Decke verabschiedet. 

Im Wohn- / Essbereich können bis zu 45 Deckenspots montiert werden. Wahrscheinlich werden wir aber nicht alle nutzen

Am Sonntag habe ich den Schaltschrank im Keller verdrahtet und das Kabel vom Baustromkasten gegen ein Drehstromkabel getauscht und Teile der Verteilung für das Haus bereits provisorisch in Betrieb genommen. 



Sabrina hat mir bei der Elektrik geholfen und zwei Jalousiemotoren verkabelt. Sie hat einfach geschaut, wie ich das mache und hat es einfach nachgemacht. Hat nicht ganz auf Anhieb funktioniert - aber das lag gar nicht an ihr - sie hat einfach meine Fehler kopiert. Ich hatte an dem Jalousieschalter, den sie sich als Vorbild genommen hat, Hoch und Runter vertauscht und bei einem Motor mussten wir die Drehrichtung ändern, da es halt ne Rolle spielt, ob der Motor links oder rechts eingebaut wird und damit die Laufrichtung invertiert ist. 

Außerdem mussten wir mal wieder aufs Gerüst, da es der Sturm am Dienstag diesmal geschafft hatte, die komplette oberste Plattform am westlichen Giebel auszuhängen. Wie durch ein Wunder ist am Haus nichts dabei beschädigt worden. 



Bei der Aktion waren wir zu dritt. Unser Nachbar, der uns darauf hingewiesen hatte, hat ebenfalls mit geholfen, obwohl er wie wir auch nicht besonders höhentauglich ist. 
Vielen Dank nochmal! 
Wieder eingehängt haben wir die Plattform nicht, dafür hätte ich außen am Träger hochklettern müssen und das war mir definitiv zu hoch! Der Träger wartet jetzt brav am Boden darauf, dass ihn irgendein Indianer wieder an seinen Platz bringt.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen