Freitag, 19. April 2013

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil

OK, meine Dyslexie ist nicht alleine schuld, dass es nicht vorwärts geht, aber der Reihe nach...

Wenn es nach Herrn Wolts von Gussek und Wolts Kellerbau geht, dann wäre unser Keller diese Woche schon gestellt worden. Dass das nicht der Fall ist, hat im Wesentlichen zwei Gründe: 
Erstens wollte ich noch ein paar Gegenangebote anderer Tiefbaufirmen einholen. Wir hatten auf unserer Nebenkosten-Liste ca. 10k€ für den Tiefbau eingeplant. Nachdem ich die ersten beiden Angebote, die bereits von G+W eingeholt wurden, studiert habe, hatte ich erstmal 15 Minuten Schnapp-Atmung.  Incl. Märchensteuer beides um die 20k€... Irgendwann hat meine CPU dann aber wieder das Notlaufprogramm verlassen und ich habe nochmal nachgerechnet. Die Summen blieben die gleichen, nur müssen die Angebote differenziert betrachtet werden, alldieweil da auch Arbeiten dabei sind, die unter Hausanschlüsse (Regen- und Schmutzwasser-Entwässerung, sowie Grundstücksarbeiten für Garage und Carport) fallen, aber trotzdem gleich gemacht werden müssen, da auf dem Platz, den später Garage und Carport einnehmen sollen, während der Bauphase für den Kran genutzt wird. Wenn ich nur die Kosten für die Baugrube rechne, wir einen Teil des Aushubs tatsächlich zum Verfüllen der Baugrube nehmen können und weder Kies zum Verfüllen anliefern lassen müssen, noch dass Aushub auf die Deponie gefahren werden muss, dann, ja dann liegen wir mit den Kosten für die Baugrube tatsächlich unter 10000€. Mein allerallerallerbester Freund ist aber Murphy und der passt schön auf, dass ich auch brav immer eine Worst-Case-Berechnung mache. Vergesse ich das mal, dann schlägt er zu. So isser halt...



Naja, Fakt ist dass die meisten Firmen scheinbar keinen Bock haben, ein Angebot abzugeben und man ständig nachbetteln muss. Sowas hasse ich wie die Pest.
So wie es aussieht, haben wir jetzt doch eine Firma gefunden: ein kleiner Familienbetrieb aus der direkten Umgebung von Hassenroth (zwei Nester weiter). Da habe ich morgen beim Chef nen Termin, bei dem wir die Details besprechen wollen. Die sind aber so ausgelastet, dass der Aushub frühestens Anfang Mai erfolgen kann. Das ist aber nicht ganz so tragisch, weil wir im Prinzip noch keine Baugenehmigung haben.

Noch keine Baugenehmigung??? Häää??? Die kam doch Ende März???
Jooo, dachte ich auch. So ganz kapiert hab ichs nicht, aber ich versuche mal mein Halbwissen weiterzugeben. Da wir einen Keller mit so genannter "weißer Wanne" bauen, brauchen wir zwingend einen Prüfstatiker. Das ist irgend ein vereidigter Sachverständiger, der seinen Segen zur statischen Berechnung von ProHaus gibt. Dass das gemacht werden muss, war mir klar, ich wusste nur nicht, dass die Freigabe vor/mit der Baubeginnanzeige vorliegen muss. In meinem soliden Halbwissen war ich davon ausgegangen, dass das Bauamt irgend einen Beamten mit der Prüfung der Statik beauftragt. Genau betrachtet, ergibt es sogar einen Sinn das vorher zu prüfen, alldieweil es ziemlich doof wäre, wenn der Prüfer einen gravierenden Fehler feststellen würde, nachdem das Haus schon gebaut ist.
Soweit ich das mitbekommen habe, bekommt das Bauamt auch dann die statischen Berechnungen, wenn kein Prüfstatiker notwendig ist (Bin mir aber nicht sicher).
Was jetzt in unserem Fall für Verzögerung gesorgt hat, ist, dass wir die Statik erst am 11.4. bekommen haben und ich selbige wegen meiner oben erwähnter Dyslexie noch am selben Tag beim Bauamt abgeworfen habe. Hätte ich mir das Anschreiben durchgelesen, wäre mir aufgefallen, dass da steht "...mit der Bitte um Unterschrift und Weiterleitung zur Prüfung an einen ggf. durch das zuständige Bauamt zu benennenden Prüfer. Als Prüfer schlagen wir vor: Prof. Dr.-Ing..." Hmm, dass man das selbst an der Prüfer weitergeben muss, ist mir aus der Formulierung nicht ganz klar geworden. Beim nächsten Haus wissen wir das dann vorher... Haa, haa...
Dass wir die Statik erst am 11.4. bekommen haben, lag dann aber ausnahmsweise nicht an uns. Unsere Statik wurde versehentlich an die falschen Bauherren geschickt. Wir haben aber definitiv keine fremde Statik bekommen. Unser Briefkasten wird jeden Tag ganz schräg beäugt, sollte sich mal keine Post darin befinden. 
Naja, wie dem auch sei, die nette Dame vom Ingenieurbüro, dass unsere Statik prüfen soll, meinte dass der Vorgang nicht ewig dauert (7 bis 10 Tage). Nicht schlecht für die Prüfung von 180 Seiten. Ja nee, is klaar...

Was sonst noch so passiert ist:
In der Zwischenzeit habe ich die Pläne für die KWL bekommen. Jetzt ist mir klar, warum der Fußboden im EG-Bad aussieht, wie ein Schweizer Käse: Die Verteilung erfolgt komplett im Keller und von dort aus gehen alle Einzelleitungen nach oben zu den jeweiligen Ventilen. Der Großteil wird auf dem Rohfußboden innerhalb der Dämmung verlegt. Die Zuluftventile sind fast alle im Boden, was ich vermeiden wollte, da man früher oder später drauftritt und ich nicht weiß, ob die dafür ausgelegt sind. C'est la vie, ist jetzt nicht mehr zu ändern.
Ich hab noch n bissi mit ProHaus und Pluggit rumgezackert, weil wir auf die aberwitzige Idee gekommen sind, ein Haus mit Keller zu bauen und das Zentralgerät für die KWL doch tatsächlich in den Keller kommen soll. Wie kommt jetzt die Frischluft ins Haus und die Fortluft nach draußen? Probleme über Probleme... Im Fall der Frischluft nicht ganz, da ich ein Wärmetauscherrohr verlegen will, genauer gesagt, ein Hekatherm von Hegler. 
Wie sowas aussieht, kann man hier nachlesen:
Erdwärmetauscher für Wohnraumlüftung
Den Großteil dafür habe ich schon (ebay Kleinanzeigen machts möglich). Sowas ähnliches gibts auch bei Pluggit, nur kostet da der Meter Rohr um die 50€. Bei mindestens 30m Rohrlänge macht das - Moment, ähh, keine Ahnung, mein Taschenrechner kommt mit so großen Zahlen nicht klar ;-) Das Hegler Rohr ist mit rund 16€ pro Meter schon ziemlich teuer. Wir haben für die ersten 20m 50€ bezahlt. Und das auch nur, weil ich es so wollte. Der gute Mann bei dem wir das Rohr abgeholt haben, wollte es nur loswerden und eigentlich verschenken. Ich habe ihm 50€ gegeben, weil er einen halben Vormittag geopfert hat, um uns beim Verladen zu helfen. Solche Leute gibts auch noch.
Fakt ist nur, dass wir das Rohr irgendwie durch die Kellerwand bekommen müssen. Wie das bei einem druckwasserdichten Keller geht, steht ja auch auf der Webseite von Herrn Soldierer.
Also habe ich doch mal beim Baustoffhändler unseres Vertrauens nachgefragt. Mit dem Begriff Ringraumdichtung konnten die erstmal nix anfangen, war aber kein Problem, ich hatte ein Foto dabei. Hmm Ringraumdichtung jibbet nit, aber was ähnliches, was auch geeignet sein müsste. (Warum der Hersteller seine Kunden fragt, ob die bei einer druckwasserdichten Dichtung lieber Edelstahlschrauben haben wollen oder ob auch phosphatierte Schrauben ausreichen, ist mir ein Rätsel) Naja, wie dem auch sei: Dichtung mit V4A Schrauben und passendem Futterrohr zusammen für 370€ (excl. MWSt...) Puha, das ganze mal zwei, weil die Fortluft ja auch durch die Wand muss, macht dann also fast 900€. Ähh, nee. Da muss Onkel Google nochmal ran. Fazit: 270€ incl. MWst und Versandkosten.
Ergebnis sieht dann so aus:

Bestellt habe ich nur eine Durchführung, die Fortluft werden wir vom Keller aus nach oben leiten und im Bereich der Garderobe nach draußen blasen. Die Zusatzkosten dafür liegen zwar auch bei 280€, dafür muss ich mir aber keine Gedanken darum machen, wie die Fortluft aus der Erde nach oben kommt und über welches Konstrukt sie dann entsorgt wird. Bei den Zusatzkosten für die Ableitung im EG sind zwar keine Wanddurchführungen dabei, ich will jetzt aber keine schlafenden Hunde wecken, das Zeug gibts im Zweifelsfall bei wolf-online-shop.de oder selfio.de billiger als bei ProHaus. Das Futterrohr habe anschließend gleich wieder verpackt und an das Betonwerk geschickt, das die Kellerwand-Elemente für G+W herstellt.
Bin mal gespannt, in welcher Wand das Futterrohr schlussendlich landet ;-)

Der Termin zur Bespechung des Kellers am 3.4. war ganz OK, mal abgesehen davon, dass es immer noch arschkalt war, ich eine Erkältung und 38,5 Fieber hatte...
Die HSE (unser Strom VNB) hat es zum Termin nicht geschafft. Das habe ich Anfang dieser Woche nachgeholt. Nach Aussage der HSE koordiniert diese den Einbau des Mehrspartenanschlusses und stimmt sich dabei auch mit der Telekom und der Gemeinde bezüglich Trinkwasser ab. Angeblich klappt das ganz gut. (Murphy sitzt grade wieder auf meiner Schulter und lacht...)
Auf die Telekomiker wollte ich eigentlich verzichten, AAABER - was ich nicht wusste - es gab bis Mitte letzten Jahres eine Initiative, den Odenwaldkreis mit schnellem Internet zu versorgen, und zwar komplett, also alle Gemeinden. Das dazu notwendige Glasfasernetz wurde von der HEAG (der Mutterkonzern der HSE) verlegt. Über die HEAG MediaNet kann man einen bis zu 50MBit schnellen VDSL Zugang haben. Die 50MBit würden mich echt reizen. Was mich abschreckt, sind die monatlichen Kosten von ca 47€ und die Tatsache, dass man erstmal nen Telekom-Anschluss braucht. Jetzt ist Murphy vor Lachen grade von meiner Schulter gefallen - er ist ja Generalunternehmer für die Telekom. ;-)

So, das solls für heute gewesen sein. Mal schaun, ob ich die nächsten Tage öfter zum Bloggen komme.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen