Samstag, 5. Januar 2013

Heizung

Heute waren wir nochmal bei ProHaus in Mannheim, hauptsächlich wegen der Festlegung, was für eine Heizung das Haus nun bekommen soll. Mir wäre ja eine Pelletheizung am liebsten gewesen. Die ETA, die ProHaus im Programm hat, hat zwar einen guten Ruf, sprengt unser Budget aber erheblich. Zumal dann auch noch ein richtiger Schornstein verbaut werden muss. Ich hatte mir zwischenzeitlich auch noch ein Angebot für den SMARTFire von HKS Lazar schicken lassen, aber selbst der kostet mit allem Drum und Dran runde 10k€, Schornstein nicht inbegriffen. Eine Wärmepumpe ist auch keine Option. Eine Erdwärmepumpe wird zu teuer wegen der Bohrungen und eine Luft/Wasser-WP hat in meinen Augen keinen vernünftigen Wirkungsgrad, da sie wegen der Solaranlage eigentlich nur im Winter läuft. Und dann kann der COP ziemlich in die Knie gehen, so dass sich die Mehrkosten nie rechnen.

By the Way: Was soll der Quatsch mit den Abluft-Wärmepumpen eigentlich? (OK, bei ProHaus nicht im Programm, dafür aber bei vielen anderen Anbietern.) Die Abluft-WPs sind mit der kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) gekoppelt und entziehen der Abluft die notwendige Wärme. Hmm, ich hab in Physik eigentlich ganz gut aufgepasst. Wir bekommen auch eine KWL. Die brauchen wir für die ENEV nicht zwingend, da wir auch eine Solaranlage bekommen – war aber mein ausdrücklicher Wunsch.
Die KWL tauscht die verbrauchte Luft im Haus aus, aber eben nur die Luft. Die Wärme wird über den Kreuzstrom-Wärmetauscher zu ca. 90% wieder an die zugeführte Frischluft abgegeben, so dass die teuer bezahlte Wärme im Haus bleibt. Das mit der Abluft-WP scheint auf den ersten Blick ne geniale Idee zu sein, aber eben nur auf den ersten Blick. Wenn die WP die Wärme an das Wasser für die Heizung abgibt, dann kann die zugeführte Frischluft damit wohl kaum erhitzt werden? Schaut man sich die Konzepte für die Abluft-WPs an, dann sieht man bei vielen Angeboten eben das bestätigt. Für die Zuluft gibt es keinen weiteren Wärmetauscher (ja gut, wozu auch, die Wärme ist ja jetzt im Wasser) und die Zuluft-Versorgung geschieht dezentral, d.h. in allen Räumen mit Zuluft gibt es Lufteinlässe in den Außenwänden, wo es dann im Winter schön kalt reinzieht… D.h. ich habe dann zwar einen warmen Fußboden von der FBH, sonst ist es aber durch die Frischluftzufuhr schön kühl??? Möchte nicht wissen wie das zieht, wenn die Anlage für Brauchwassererwärmung die Luftumwälzung einen Gang hochschaltet. Mir ist schon klar, dass eine Wärmepumpe prinzipiell eine gute Idee ist, da der Energieaufwand, der zum Hin- und Herpumpen einer bestimmten Energiemenge benötigt wird, geringer ist, als die die Energiemenge selbst, ABER, Energieerhaltungssatz: aus dem Nichts kann keine Energie erzeugt werden. Wenn ich der Abluft die Wärme entziehe, steht selbige anschließend nicht nochmal zur Verfügung. In meinen Augen also Quatsch. Vielleicht kann mich ja mal jemand aufklären, wo mein Denkfehler ist.
OK, bleibt also nur noch die Gasheizung: halbwegs umweltfreundlich, dank Brennwerttechnik energieeffizient, millionenfach bewährt und in der Anschaffung günstig. Der Haken daran: in Hassenroth gibt’s keine Erdgas-Versorgung. Bleibt nur Flüssiggas übrig. Leider von den laufenden Kosten nicht mehr so günstig. Obwohl Propan- und Butangas bei der Spritherstellung als Nebenprodukt anfällt, sind die Kosten pro kWh Heizleistung genau so teuer wie Öl. Ein weiterer Nachteil von Flüssiggas: man braucht einen Gastank. OK, den kann man auch mieten. Wenn ich mir aber so den Tenor vom Bund der Energieverbraucher ansehe, dann ist die Tankmiete keine gute Idee. www.energieverbraucher.de/de/Energiebezug/Fluessiggas/Goldene-Regeln
Im Garten möchte ich den Tank auch nicht rumstehen haben, also kommt nur ein Erdtank in Frage. Mit allem Drum und Dran nochmal ca. 3500,- extra. Schnief…
Ende Januar bekommen wir ein Angebot von einem Flüssiggasversorger (natürlich persönlich, nicht per Post…), mal schaun was dabei rauskommt.
Mein Fazit derzeit: Flüssiggas plus nen wasserführenden Kaminofen im Wohnzimmer. Wir ziehn aufs Land, umzingelt von Wald. Motorsägen-Führerschein und dann geht’s los.
Da taucht aber bereits das nächste Problem am Horizont auf. Kaminofen zusammen mit KWL geht nur mit einem raumluftunabhängigen Kamin. Und dann natürlich nicht irgendein raumluftunabhängiger Kamin, sondern nur einer mit DIBt-Zulassung, sonst nimmt der Schornsteinfeger das nicht ab. Damit schmilzt die Auswahl schon mal deutlich zusammen. Wenn es dann noch ein wasserführender Kamin sein soll, scheidet der Baumarkt als Bezugsquelle defintiv aus. Ich lese fleißig Kommentare im Haustechnikforum. Momentan kommt eigentlich nur der Spartherm Ambiente A4 H2O in Frage. Der hat als Vorteil zur Konkurrenz, dass man beim Anheizen erstmal die Wassertasche umgehen kann und man kann den Wärmetauscher reinigen, ohne den Kamin demontieren zu müssen. Kostet aber ca. 5k€ das Schätzchen. Ohne die nötige Regelungstechnik (Einbindung in das Warmwassernetz) natürlich. 
Mal sehen ob unser Budget das hergibt. Erstmal tragen wir die Änderung im Vorentwurf ein, den wir möglichst bald nach Nordhorn zurückschicken.

4 Kommentare:

  1. Bevor du auf dieser Basis eine Entscheidung triffst, solltest du dich noch einmal gründlicher über die Systeme informieren.

    Flüssiggas + wasserführender Kamin + KWL = höchster Anschaffungspreis bei den vergleichten Systemen.

    Zudem hast du den zusätzlichen Aufwand Holz zu besorgen und den Ofen in der Heizperiode jeden Tag zu befüllen/entsorgen. Der Gaspreis ist auch nicht günstig.

    Wir haben eine Luft/Luft Wärmepumpe mit integrierter KWL. Die Raumtemperatur lag in der Heizperiode bei ~23°C und die reinen Energiekosten für Heizung und Warmwasser waren knapp 300€ für das gesamte Jahr. Die Anlage läuft völlig autark - nix mit Holz hacken ; )

    PS: Die Abluft wird der Wärmepumpe selbstverständlich erst zu Verfügung gestellt, wenn sie durch den Wärmetauscher der KWL geleitet wurde und ist dann immer noch wärmer als zu zugeleitete Frischluft.

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  2. Die Heizung ist eben nach wie vor noch das Herzstück in einem jeden Haus. Ohne gute Heizung würde ich mir nie ein Haus kaufen!

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  3. Toll sind aber auch Kaminöfen, die machen gleich eine richtig angenehme Wärme ins Haus!

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  4. Zur guten Heizung gehört auch eine gute Isolierung. Schade finde ich, dass der Staat Solaranlagen nicht mehr subventioniert

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